Während jeweils an den grossen Weinmessen die Resultate des vergangenen Weinjahres degustiert werden, geht es im Rebberg bereits in die nächste Runde. In einer 4-teiligen Serie gewähren wir dir Einblick ins Weingut Heidegg im Seetal und verraten dir, wieviel Herzblut in jeder Flasche Wein steckt.
Ganz unruhig werden die Mitarbeitenden auf dem Weingut, wenn im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen den Rebberg erwärmen. Es ist Zeit für den Winterschnitt. Die Rebe wird bis auf zwei verholzte Triebe (Strecker) heruntergeschnitten. Wichtig ist es, die Rebe zu spüren. Bei einem schwachen Stock schneidet man die Ruten kürzer, um einer Überlastung vorzubeugen. Niedriger Ertrag ist nicht negativ, denn in der Regel ergeben sich daraus kräftigere Trauben und dadurch extraktreichere Weine.
Vor dem Austrieb der Pflanzen erfolgt das Anbinden. Die Ruten werden gebogen und durch Binden am Draht in Form gebracht. Diese Pflege im Rebberg wird immer essentieller. Daneben sind auch das Wetter und die klimatischen Bedingungen von grosser Bedeutung.
Im Frühjahr verliert die Rebe Flüssigkeit aus Rebschnittwunden (pro Weinstock bis zu 5 Liter). Dieser Vorgang setzt mit dem warmen Frühlingswetter ein und dauert einige Tage. Damit beginnt die neue Wachstumsperiode. Die beim Winterschnitt stehen gebliebenen «Augen» beginnen in den Wochen vor dem Austrieb zu schwellen und lassen den Weinberg grün schimmern. Sobald das junge Laub aus den Knospen hervorspriesst, beginnt für den Winzer eine achtmonatige arbeitsreiche Zeit. Denn es gilt, den Weinstock gegen Schädlinge und Krankheiten zu schützen.
Auch nicht zu vernachlässigen ist der Unterhalt. Alte Rebstöcke werden entfernt, Stützmauern und Stützpfosten frisch errichtet oder gesichert und Drähte neu gezogen. Das in der Rebgasse liegengelassene Rebholz wird mit einem Mulchgerät direkt in der Gasse gehäckselt und wieder unter die Reben verteilt. Zudem wird im Frühling gedüngt.
Im Keller selbst gilt die Beachtung der Jungweinpflege Nach dem biologischen Säureabbau gehört dabei eine erste Grobfiltration zu den zeitintensivsten Kellerarbeiten.
Von Patrick, Remimag Gastronomie AG