Nicht alle Regeln, die Herr Knigge für den korrekten Umgang im Miteinander aufgestellt hat, sind heute noch gültig. Beispielsweise dürfen Kartoffeln heutzutage mit dem Messer geschnitten werden, einfach, weil die wenigsten Menschen mit Silberbesteck essen, das anlaufen könnte. Zu Knigges Zeiten hingegen war das so. Wir nehmen sieben moderne Regeln unter die Lupe:
Das kommt auf die Einladung an. Handelt es sich um eine elegante Einladung zum Dinner, wäre es unpassend, sie in die Küche zu bitten. Kommen jedoch Freunde zu einem legeren gemeinsamen Essen, kann es erfahrungsgemäss sogar viel Spass machen, den Aperitif beim gemeinsamen Schnippeln in der Küche einzunehmen
Das ist immer wieder eine heikle Frage, die letzten Endes nicht eindeutig beantwortet werden kann. Hier spielt die Kommunikation eine wesentliche Rolle: Hat der Gast sich nach dem Menü erkundigt und bringt einen passenden Wein mit, so sollte er gemeinsam am selben Abend getrunken werden. Handelt es sich aber um eine edle, unangekündigte und als Geschenk verpackte Flasche, drückst du deine Wertschätzung am besten aus, indem du dankend versicherst, dass du ihn für einen besonderen Moment aufsparst.
Das lässt sich in den meisten Fällen nicht vermeiden und ist daher erlaubt. Halte deine Abwesenheit aber so kurz wie möglich
Wenn du mit vorgegebenen Plätzen positiv auf die Stimmung am Tisch einwirken kannst, solltest du das tun. Überlege, wer als Gesprächspartner gut zu wem passen könnte, oder andersherum, wen man besser nicht zusammen platzieren sollte.
Nach jedem Gang sollte nicht nur der Teller, sondern auch das Besteck abgeräumt werden. Falls du zu wenig Besteck hast, könntest du dir vielleicht welches für den Abend ausleihen oder du beisst in den sauren Apfel und spülst zwischendurch das Besteck ab.
Du gibst die Leitlinie für die Getränke vor und die Gäste wählen innerhalb der Leitlinie aus.
Ein Sprichwort besagt zwar: „Viele Hände, rasches Ende". Dennoch sollte der Gastgeber den Tisch allein abräumen. Einerseits, weil sich die Gäste verwöhnen lassen dürfen, andererseits, weil meistens grosse Unruhe entsteht, wenn alle gleichzeitig aufstehen.