Wie kann eine importierte Tomate aus Südspanien ökologischer sein als eine Schweizer Tomate aus der Region? Die zentrale Rolle dabei spielt die Saisonalität. Wer im Winter Schweizer Tomaten kauft und glaubt, dabei klimafreundlich zu handeln, bewirkt eher das Gegenteil. Die sogenannten «Winter-Tomaten» werden bei uns in der Schweiz in Gewächshäusern herangezogen. Im Vergleich zum Import aus Südspanien, wo die Tomaten auf dem Feld wachsen, verursacht dies mehr Klimaauswirkungen, weil die Zuchthäuser stets geheizt werden müssen. Ein grosser Indikator, der noch mitspielt, sind die genutzten Energiequellen zum Beheizen des Gewächshauses. Aktuell sind in der Schweiz die Gewächshäuser noch mehrheitlich CO₂-Schleudern.
Obst und Gemüse, das aus Gewächshäusern oder Kühlhäusern stammt, setzt zwischen 5- bis 30-mal so viel Emissionen frei, wie beim freien Landanbau. Aus diesem Grund kann importiertes Gemüse und Obst, das auf dem Feld angepflanzt wurde und im entsprechenden Land Saison hat, klimafreundlicher sein.
Ein gutes Beispiel zur Veranschaulichung sind Erdbeeren:
Grundsätzlich ist es die klimafreundlichste Lösung, sich in den saisonalen Grenzen respektive Möglichkeiten zu bewegen. Ausserhalb der Saison wird empfohlen, lokales gelagertes Gemüse und Früchte der Import-Ware vorzuziehen. Der online Saisonkalender von Bio Suisse gibt eine ausführliche Übersicht von diversen Lebensmitteln und ihrer Saisonalität.
Ausserdem ist es wichtig auf die Transportart und den Transportweg des Produktes zu achten. Je näher der Produktionsort, desto besser. Eingeflogene Früchte und Gemüse sollten möglichst vermieden werden, da der Flugverkehr grosse Umweltauswirkungen hat.
Sobald die Gewächshäuser in der Schweiz auf Energieversorgung mit erneuerbaren Energien umstellen, sind Tomaten aus dem Schweizer Treibhaus ökologischer als der Import aus Spanien.
Da sieht WWF die grössten Herausforderungen. Aktuell ist in den Geschäften mehrheitlich deklariert, woher die Früchte- und Gemüsesorten stammen. Welches Transportmittel verwendet wurde, wird jedoch nur äusserst selten angegeben. Die beste Lösung wäre es, wenn im Detailhandel die Klimasünder entfernt und mit umweltverträglichen Alternativen ersetzt werden würden.
Key Take Away: Saisonal und regional, ist für's Klima phänomenal. ✌🏼😎
Von Linda, V-ZUG