Der Zuckerkonsum ein wichtiges Thema. Ein Zuviel an Zucker kann zu Krankheiten wie Diabetes, Fettleber, Übergewicht und weiteren gesundheitlichen Problemen führen. In der Schweiz ist der Zuckerkonsum nach wie vor viel zu hoch, besonders von Kindern.
In der Schweiz werden leider keine spezifischen Daten für den Zuckerkonsum von Kindern erhoben. Aber aus anderen europäischen Ländern lässt sich ableiten, dass Kinder noch mehr Zucker als Erwachsene zu sich nehmen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt ein Maximum an Zucker von 10% der gesamten Energiezufuhr. Über Verbrauchszahlen konnte in der Schweiz ein durchschnittlicher Zuckerkonsum der Gesamtbevölkerung von rund 110g pro Kopf und Tag geschätzt werden. Das entspricht etwa einem Anteil von 22% der täglichen Energiezufuhr und liegt somit um mehr als das Doppelte über dem empfohlenen Wert der WHO.
Dieses Zuviel an freiem Zucker, vor allem aus Süssgetränken, kann zu diversen Erkrankungen und gesundheitlichen Problemen führen: Übergewicht/Adipositas, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes Typ 2, Fettstoffwechselstörungen, Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen, Mangel von Kalzium, Eisen und Vitamin A.
Gesüsste Getränke sättigen wesentlich weniger als in solider Form zugeführter Zucker, beispielsweise aus Früchten, Milch oder ungesüssten Milchprodukten. Das verführt wiederum zu noch mehr Zuckerkonsum und überhöhter Energiezufuhr - ein Teufelskreis.
Fruchtsäfte enthalten zwar wertvolle Nährstoffe, wie Mineralien und Vitamine, sind aber sehr zucker- und kalorienreich. 100 Gramm Apfelsaft enthalten etwa 10 Gramm Zucker!
Das gesündeste Hauptgetränk für Kinder ist Wasser oder ungesüsster Tee.
Die Empfehlung des ESPGHAN Komitees für Ernährung lautet: Die Zufuhr von freiem Zucker sollte bei Kindern und Jugendlichen vom 3.–18. Lebensjahr auf weniger als 5% der täglichen Energiezufuhr beschränkt werden. Während den ersten beiden Lebensjahren wird ein noch geringerer Anteil an freiem Zucker empfohlen.
Beim Einkaufen ist der Blick auf die Zutatenliste ratsam, um versteckten Zucker zu finden. Achtung: Zucker kann auch Dextrose, Fruktose (Fruchtzucker), Glukose (Traubenzucker, Laktose (Milchzucker), Maltose (Malzzucker) oder Maltodextrin sein.
Die Lebensmittelindustrie hat weitere Tricks auf Lager, um Zucker nicht deutlich zu deklarieren. Die Aufschrift “weniger süss" zum Beispiel bedeutet nicht automatisch, dass weniger Zucker enthalten ist. Es kann gut sein, dass lediglich Haushaltszucker durch eine weniger süss schmeckende Zuckersorte wie Maltodextrin ersetzt wurde.
Es lohnt sich in jedem Fall, den Zuckerkonsum der ganzen Familie genauer anzuschauen - der Gesundheit zuliebe.
Von Conny, V-Kitchen
Quelle: Zuckerkonsum bei Kindern und Jugendlichen, Status Quo und Empfehlungen - pädiatrie schweiz